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FAQ

Häufig gestellte Fragen

Die Vielseitigkeit der Substrate ist aufgrund der verschiedenen Substratkomponenten und deren Mischungen höher als bei einem reinen Torfsubstrat. Abhängig von den Ausgangsstoffen können die Eigenschaften des Substrates variieren. Zum Beispiel sind die Phosphat- und Kaliumgehalte bei komposthaltigen Substraten oft höher, was wiederum in der Düngung berücksichtigt werden sollte. Bei hohen Holzfaseranteilen steigt zum Beispiel das Risiko für Stickstoffimmobilisierungen.

Die verschiedenen Eigenschaften der Substrate können für die Kulturführung nützlich sein. So können schneller abtrocknende Substrate einen positiven Effekt auf das Wurzelwachstum und einen geringeren Botrytis- oder Trauermückenbefall bewirken. Häufig schwanken Nährstoffgehalte und pH-Werte stärker, da die Substrate teilweise nicht mehr so gut gepuffert sind und schneller auf äußere Einflüsse reagieren. Allgemeine Aussagen, dass torfreduzierte Substrate teurer sind als reine Torfsubstrate, oder zum Beispiel häufiger bewässert werden müssen, sind jedoch nicht möglich. Darauf hat die Zusammensetzung des jeweiligen torfreduzierten Substrates einen wesentlichen Einfluss.      

Zu den gängigsten Substratausgangsstoffen zählen vor allem Holzfasern, Rindenhumus, Grüngutkompost, Kokosfaser, Kokosmark und Perlite. Die Ausgangsstoffe unterscheiden sich teilweise stark in ihren Eigenschaften, wie z. B. Wasserhaltefähigkeit, Tendenz zur Stickstoffimmobilisierung oder pH-Wert.

Kokosfaser
Grüngutkompost
Kokosmark
Holzfaser
Rindenhumus
Perlite

Beide Ausgangsstoffe sind Nebenprodukte, die während der Verwertung von Kokosnüssen entstehen. Kokosfasern werden aus der mittleren Samenschale der Kokosfrucht gewonnen. Auch Kokoschips werden aus dieser Schicht der Kokosnuss gewonnen, indem diese insgesamt in Stücke zerkleinert wird. Diese werden vornehmlich in groben Substraten, z. B. für Orchideen oder als Mulchmaterial verwendet. Beim Kokosmark handelt es sich um das Feinmaterial, fälschlicherweise auch „Cocopeat“ genannt, welches sich zwischen den Kokosfasern befindet.

Sowohl Kokosfasern wie auch Kokosmark finden Verwendung als Torfersatzstoffe. Während die Kokosfaser vor allem als grob strukturelle Komponente geschätzt wird und somit die Luftkapazität fördert, dient Kokosmark als Feinmaterial vor allem der Förderung der Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit für die Pflanze.

Kokoschips, -faser, -mark

Besprechen Sie vor der Umstellung das Vorhaben mit Ihrer bzw. Ihrem Substrathersteller/in, damit dieser Ihnen ein für die geplante Kultur geeignetes Produkt anbietet. Kommunizieren Sie auch während und nach der Kultur Probleme und Erfolge mit Ihrer bzw. Ihrem Substratlieferanten/in.

Bleiben Sie zunächst bei Ihrem bisherigen Management hinsichtlich der Nachdüngung und Bewässerung. Führen Sie die Kultur ganz normal, aber widmen Sie ihr (noch) mehr Aufmerksamkeit als sonst. Falls doch Probleme auftreten sollten, können Sie so rasch reagieren. Substratanalysen alle drei Wochen sind hilfreich. Abweichungen bei der Pflanzenernährung lassen sich gut aussteuern. 
Mal einen Bewässerungsdurchgang mehr oder weniger zu geben, ist auch bei verschiedenen torfbasierten Substraten erforderlich und verursacht bei den heutigen Bewässerungssystemen keinen wirklichen Mehraufwand. Eine Ausnahme bildet in diesem Fall der Friedhofsgartenbau, da die Bewässerung hier manuell durchgeführt wird. Es ist möglich, dass in Trockenperioden ein Bewässerungsdurchgang mehr als üblich gegeben werden muss.

Durch die Umstellung auf torfreduzierte bzw. torffreie Substrate können derzeit häufig noch etwas höhere Substratkosten entstehen. Behalten Sie die im Blick und überlegen Sie, wie Sie diese an Ihre Kundinnen und Kunden weitergeben können. Machen Sie dafür nach außen sichtbar, dass Sie in torfreduzierten bzw. torffreien Substraten produzieren.

Je nachdem welche chemischen und physikalischen Eigenschaften der Torfersatzstoff bzw. die Ersatzstoffe mitbringen, muss gegebenenfalls die Düngung und Bewässerung angepasst werden. Dies kann sowohl die Wahl des Düngers, die Düngehäufigkeit und Konzentration, die Wasserqualität als auch die Bewässerungshäufigkeit betreffen. Beispielsweise können (bereits geringe) Kompostanteile im Substrat den pH-Wert anheben sowie hohe Phosphat- und Kaliumgehalte ins Substrat bringen, die ggf. bei der Düngung zu berücksichtigen sind.

Dies ist nur ein Beispiel für eventuelle Umstellungen. Es empfiehlt sich, die Kulturen genau zu beobachten und substratanalytisch zu begleiten, da jedes torfreduzierte Substrat unterschiedliche Eigenschaften mit sich bringt, die je nach Charge stark variieren können.

Der pH-Wert wird neben dem Gießwasser und der Düngung auch von den Substratausgangsstoffen beeinflusst. Rindenhumus z. B. kann den pH-Wert durch die enthaltenen Huminsäuren sehr gut sowohl nach oben als auch nach unten puffern, während Holzfasern keine Fähigkeit zur pH-Pufferung besitzen. Der pH-Wert in stark holzfaserhaltigen Substraten kann sich daher je nach Kulturbedingungen sehr rasch nach oben oder unten entwickeln, wobei der mikrobielle Abbau der Holzfaser einen pH-Anstieg verursacht. Komposte haben in der Regel höhere pH-Werte und enthalten zumindest gewisse Mengen an freiem Kalk, wodurch der pH-Wert während der Kultur tendenziell ansteigt.

Aufgrund der unterschiedlichen Einflüsse von Substratausgangsstoffen auf den pH-Wert im Kulturverlauf sollte man schauen, welche Komponenten in welchen Mengen im Kultursubstrat enthalten sind und daraufhin abschätzen, inwiefern eine Veränderung des Ausgangs-pH-Werts während der Kultur zu erwarten ist. Dementsprechend sollte z. B. die Art und Weise der Stickstoffdüngung angepasst werden.

Der pH-Wert ist ein Maß für die Konzentration der H+-Ionen im Substrat. Je höher diese ist, umso saurer ist das Substrat und umso niedriger ist der pH-Wert. Die H+-Ionen können durch die Reaktion mit basisch wirksamen Bestandteilen (z. B. Kalk oder von der Pflanzenwurzel ausgeschiedene OH– bzw. HCO3-Ionen) neutralisiert werden, sodass der pH-Wert steigt. Umgekehrt können H+-Ionen bei mikrobiellen Prozessen entstehen oder sie werden von den Pflanzenwurzeln ausgeschieden, wodurch der pH-Wert absinkt.

Der Einfluss des Gießwassers:
Weiches Wasser wie z. B. Regenwasser hat eine niedrige Karbonathärte (0-5 °dKH). Das bedeutet, dass im Wasser wenig HCO3– -Ionen enthalten sind, die H+-Ionen neutralisieren können. Bei der Verwendung eines solchen Gießwassers ist tendenziell mit einem Absinken des pH-Wertes zu rechnen. Umgekehrt werden durch Gießwässer mit einer hohen Karbonathärte (> 12 °dKH) sehr viele HCO3– -Ionen in das Substrat eingebracht, was einen Anstieg des pH-Wertes zur Folge hat. (Siehe hierzu auch das Video zur Gießwasserqualität).

Der Einfluss des Düngers:
Entscheidend für die pH-Wirkung eines Düngers ist in erster Linie die Form, in der der Stickstoff (Nitrat, Ammonium, Harnstoff/Carbamid) enthalten ist. Die Düngung mit Nitrat (NO3) verursacht einen pH-Anstieg, während Ammonium (NH4+) sowie Harnstoff versauernd wirken. Allerdings sind diese Effekte nicht gleich stark. So wirkt Ammonium noch etwas stärker versauernd als Harnstoff; der versauernde Effekt beider N-Formen ist aber deutlich ausgeprägter als die alkalisierende Wirkung durch Nitrat. Das heißt: Auch Dünger mit einem ausgeglichenen Ammonium-Nitrat-Verhältnis haben eine versauernde Wirkung.

Der Einfluss der Substratausgangsstoffe:
Substratausgangsstoffe unterscheiden sich erheblich in ihrem pH-Niveau und im pH-Pufferungsvermögen. Folglich variieren in Substraten je nach Zusammensetzung sowohl der Ausgangs-pH-Wert als auch die Fähigkeit, Veränderungen des pH-Wertes während der Kultur abfangen zu können. (Siehe hierzu FAQ Eigenschaften Torfersatzstoffe)

Der Einfluss von Zuschlagstoffen:
Eine Beimischung von Grobkalk ins Substrat kann einem Abfall des pH-Werts im Kulturverlauf entgegenwirken. Andersrum lässt sich durch eine Behandlung mit elementarem Schwefel ein zu hoher pH-Wert senken.

Der Einfluss der Pflanze: 
Pflanzen können über Wurzelausscheidungen den pH-Wert vor allem im wurzelnahen Bereich (Rhizosphäre) stark beeinflussen, um z. B. die Nährstoffverfügbarkeit zu erhöhen. Die Intensität der pH-Veränderung ist dabei pflanzenspezifisch unterschiedlich.

Wenden Sie sich zunächst an Ihre/n Substratlieferanten/in und bzw. oder Ihre/n Gartenbauberater/in und besprechen Sie Ihre betriebsindividuellen Möglichkeiten. Auch das Team FiniTo unterstützt Sie gern bei Fragen rund um das Thema Torfersatz. Die FiniTo Ansprechparterinnen und Ansprechpartner finden Sie hier.

Unkrautsamen können auf unterschiedlichen Wegen in verschiedene Substratausgangsstoffe gelangen. Bei Komposten enthalten die Ausgangsmaterialien möglicherweise keimfähige Samen oder austriebfähige Pflanzenteile. Daher kommt dem Kompostierungsprozess eine hohe Bedeutung zu. 

Durch ausreichend hohe Temperaturen und Einwirkzeiten wird das Material hygienisiert bzw. Keime und Unkrautsamen werden abgetötet. Solche Risiken können reduziert werden, wenn ausschließlich Substrate mit gütegesicherten Ausgangsstoffen, wie zum Beispiel Substratkompost mit RAL-Gütesicherung, verwendet werden. Dann führt Torfersatz auch nicht zu einer höheren Belastung mit Unkraut.

Rindenhumus, Kokosprodukte und vor allem Grüngutkompost enthalten von Hause aus zum Teil erhebliche Kaliummengen, dementsprechend hoch sind die Kaliumgehalte in Substraten mit diesen Stoffen, wobei auf Grund der hohen Kationenaustauschkapazität insbesondere von Komposten und Rindenhumusprodukten auch deutlich höhere Kaliumgehalte akzeptiert werden können.

Mehr als 300 mg K2O je Liter Substrat sind kritisch zu beurteilen. Ein kompakteres Wachstum bei sehr hohen Kaliumgehalten ist eine Reaktion der Pflanze auf Salz- bzw. Wasserstress. Da hiermit ein erhebliches Kulturrisiko verbunden ist und die Stärke der Wuchshemmung kaum reguliert werden kann, ist es für die Praxis eher nicht zu empfehlen, hohe Kaliumgehalte als Hemmstoffersatz anzustreben.

Vielmehr sollten Gärtner bei den genannten Stoffen auf nährstoffarme Chargen achten und zur Kontrolle des Längenwachstums auf eine trockene Kulturführung oder entsprechende Temperaturregelstrategien als Alternative zum Hemmstoffeinsatz zurückgreifen.

Nein, das ist keine gute Idee. Wenn der Grobkalk in einer noch gröberen Körnung vorliegt, dauert es zu lange bis der Kalk auf die pH-Wert-Absenkung „reagiert“ und den pH-Wert wieder anhebt bzw. ein weiteres Absinken verhindert. Hier ist stattdessen die Empfehlung, von vornherein mehr Grobkalk mit der Körnung von etwa 0,2-1 mm ins Substrat einzumischen, um ein größeres Depot und somit eine längere pH-stabilisierende Wirkung zu erzielen. 

Grobkalk wirkt im Übrigen erst bei pH-Werten unter 6 bis 6,5. Das heißt: Es ist eine Absicherung gegenüber einem pH-Abfall, die Gefahr eines unerwünscht starken pH-Anstiegs besteht auch bei größeren Grobkalkmengen nicht.

Grundsätzlich ist die Absenkung des pH-Wertes mittels elementarem Schwefel eine effektive Maßnahme, den pH-Wert abzusenken. Allerdings handelt es sich dabei um einen mikrobiellen Prozess, der sich anders als bei der Kalkung kaum steuern lässt. Zudem gibt es bei einer Überdosierung kein Halten nach unten. Wird zu viel Schwefel verwendet, kann der pH-Wert sehr schnell in Bereiche absinken, die zu massiven Pflanzenschäden führen. 

Daher ist eine Schwefelanwendung zur pH-Absenkung als gärtnerische Maßnahme nicht zu empfehlen, sondern sie sollte im Vorfeld durch den Substratlieferanten erfolgen. Wenn man trotzdem eine Schwefelgabe im Betrieb plant, sollte eine Netzschwefel-Suspension verabreicht werden, da pulverförmiger Schwefel (Schwefelblüte) sich nur sehr schwer in das Substrat einmischen lässt und grobe Schwefelprodukte (Granulat, Linsen) zu langsam wirken. 

Auf eines ist im Zusammenhang mit der Schwefelanwendung noch hinzuweisen: Bei der mikrobiellen Umsetzung des elementaren Schwefels entsteht als Endprodukt CaSO4 (vulgo Gips), der bei der Bestimmung des Salzgehalts im Wasserextrakt miterfasst wird. Da Gips aber aus Sicht der Pflanze keine Rolle spielt, sollte bei schwefelbehandelten Substraten die Salzgehaltsbestimmung nicht im Wasser- sondern im Gipsextrakt durchgeführt werden. Dies ist separat zu beauftragen.

Nicht unbedingt, aber erhöhte Aufmerksamkeit ist geboten. Die Grund- und Vorratsdüngung muss die/der Substrathersteller/in an die von ihm eingesetzten Rohstoffe anpassen. Einige der Torfersatzstoffe werden vor ihrem Einsatz in den Substraten in dieser Hinsicht konfektioniert. Ziel ist dabei die Minimierung der Nährstoffdynamik insbesondere hinsichtlich des Stickstoffs. Je besser das gelingt, desto weniger Umstellung ist bei einer Nachdüngung notwendig. Die Nachdüngung sollte wie bei torfbasierten Substraten an den Pflanzenbedarf angepasst sein, es kann also grundsätzlich wie bisher verfahren werden.

Die Nährstoffdynamik, auch der konfektionierten Torfersatzstoffe, hängt jedoch auch von einer Reihe weiterer Faktoren ab, die nicht vollständig zu kontrollieren sind. Hohe Sommertemperaturen wirken anders auf diese mikrobiellen Prozesse als niedrige Wintertemperaturen. Die Wasserqualität, die pH-Entwicklung oder auch der Feuchtegrad beziehungsweise die Durchlüftung des Substrates sind weitere Einflussgrößen auf die Nährstoffdynamik.

Während der Kultur ist also dem Ernährungszustand der Pflanzen entsprechende Aufmerksamkeit zu widmen. Wöchentliche Bestandskontrollen und Substratanalysen alle 3 Wochen helfen, Ernährungsprobleme rechtzeitig zu erkennen und durch eine veränderte Nachdüngung auszusteuern.

Torf zeichnet sich durch eine sehr hohe Wasserspeicherung aus, die von keinem der als Ersatz verwendeter Zuschlagsstoff erreicht wird. Es könnte bei torfreduzierten Substraten zu häufigeren Bewässerungen kommen. Auch in reinen Torf- oder Torf/Tonsubstarten kann die Bewässerungshäufigkeit variieren. Wichtig ist also auch hier die regelmäßige Bestandskontrolle.

Ja, unbedingt! Die Gießwasserqualität ist neben dem Substrat und der bedarfsgerechten Düngung ein Hauptfaktor für eine erfolgreiche Kulturführung. Bei torfreduzierten Substraten kann es schon bei Kulturbeginn durch verschiedene Zuschlagsstoffe zu höheren pH-Werten und Salzgehalten kommen.

Um eine mögliche Festlegung der Spurennährstoffe, wie z. B. Eisen zu vermeiden, sollten die pH-Werte während der Kultur nicht weiter steigen. Die Karbonathärte des Gießwassers hat einen entscheidenden Einfluss auf den pH-Wert des Substrats. Bei Verwendung von hartem Gießwasser, kann der pH-Wert ansteigen. Weiches Wasser birgt die Gefahr, dass der pH-Wert zu stark absinkt.

Die Messung des EC-Wertes gibt Aufschluss über den Gesamtsalzgehalt des Gießwassers. Je höher der EC Wert eines Wassers, desto höher der Anteil der gelösten Salze (Ionen) im Wasser. Hat das zur Verfügung stehende Gießwasser einen niedrigen EC-Wert, ist bei der Umstellung auf torfreduzierte Substrate kaum ein Problem zu erwarten.

Es ist also wichtig bei den regelmäßig zu machenden Substratanalyen auf Veränderungen im Salzgehalt und pH-Wert zu achten.

Ja, wobei man in der Regel nicht nur Kalium sondern auch Phosphat einsparen kann. Beim Kalium gibt es diesbezüglich überhaupt keine Probleme, da Kalium nicht in organische Verbindungen eingebaut wird und auch keine schwerlöslichen Verbindungen eingeht. 

Man kann die Kaliumdüngung im Grunde solange komplett sein lassen bis das CAT-lösliche Kalium im Substrat je nach Düngeverfahren (Intervall oder Bewässerungsdüngung) auf 100 bis 200 mg/l runter ist und erst dann wie bei einem Torfsubstrat mit der Kaliumdüngung anfangen. 

Schwieriger ist es bei Phosphor, da sich hier die Verfügbarkeit über die Zeit ändert, aber letztendlich kann man die Düngung genauso am CAT-löslichen Phosphat ausrichten. Bei mehr als 75 mg Phosphat/l braucht man nicht zu düngen. Vorsichtig sollte man dann nur mit den Spurenelementen sein, da diese ja über den Mehrnährstoffdünger mit appliziert werden.

Solch eine Ad-Hoc-Maßnahme sollte nur im äußersten Notfall durchführen, da sie auch einige Risiken birgt. Durch das Ausbringen von oben auf die Kultur bildet sich im Topf ein pH-Gradient. 

Das heißt: Oben im Topf ist der pH-Wert dann möglicherweise schon bei 7, während er weiter unten vielleicht noch 5,5 beträgt. Das Ergebnis dieser Maßnahme ist schwer kontrollierbar und kann zu Schäden an der Kultur führen. Grundsätzlich ist durch nachträgliches Abbrausen dafür zu sorgen, dass keine Kalkrückstände auf den Blättern verbleiben. 

Daher ist es besser, von vornherein regelmäßig den pH-Wert im Substrat zu messen und rechtzeitig, z. B. durch die Anpassung der Stickstoffdüngung, einer unerwünschten Veränderung entgegenzuwirken.

Um eine repräsentative Probe zu erhalten, sollten mindestens 10 Töpfe beprobt werden. Die Vorgehensweise bei der Probenahme, hängt unter anderem von der Topfgröße und dem Bewässerungssystem ab. Bei kleinen Topfdurchmessern (bis etwa 9 cm) empfiehlt es sich ganze Töpfe zu entnehmen, den Topfballen zu zerreißen, das Probenmaterial gut zu vermischen und die benötigte Menge für die Analyse zu entnehmen.

Bei größeren Töpfen (Durchmesser zwischen 10 bis 14 cm) kann nach Austopfen der Pflanzen aus dem Topfballen ein Keil mit einem Messer herausgeschnitten oder mit dem Daumen herausgedrückt werden.

Bei sehr großen Töpfen bzw. Containern hat sich die Verwendung eines Bohrstocks bewährt.

Dieser sollte bis zum Boden des Containers reichen. Werden die Pflanzen über Ebbe-Flut bewässert, muss zudem der oberste Bereich der Substratschicht vor der Entnahme der Probe entfernt werden, da sich hier mit der Zeit große Salzmengen anreichern können und gleichzeitig die Pflanzen diesen Bereich nur wenig durchwurzeln. Es würde daher zu einer Überschätzung der verfügbaren Nährstoffvorräte kommen.

Grundsätzlich sollten sie von jeder frisch angelieferten Substratcharge eine Eingangsprobe nehmen. Wenn das Substrat von der Anlieferung bis zur Verwendung mehr als 4 bis 8 Wochen im Betrieb liegt, empfiehlt sich vor allem bei stärker torfreduzierten Substraten sowie solchen mit Langzeit- oder organischen Düngern kurz vor Verwendung eine weitere Probe analysieren zu lassen. 

Wie häufig während der Kultur Proben genommen werden sollten, hängt vom Substrat und der Kultur ab. Grundsätzlich ist es ratsam, insbesondere zu Kulturbeginn in regelmäßigen Abständen Proben zu entnehmen. Gerade bei stark holzfaserhaltigen Substraten können sich die N-Gehalte in den ersten 2 bis 4 Wochen stark verändern. Im späteren Kulturverlauf wird diese Dynamik in der Regel geringer. Hier richtet sich der Zeitpunkt der Probenahme vor allem nach der Entwicklung der Kultur. So kann die Stickstoffaufnahme zu Beginn der Blüteninduktion bei einigen Kulturen stark zurückgehen.

Eine Analyse zu diesem Zeitpunkt kann für eine rechtzeitige Anpassung der Düngung hilfreich sein. Grundsätzlich sollte eine Analyse nicht erst gemacht werden, wenn man an der Pflanze Auffälligkeiten bemerkt. Zu diesem Zeitpunkt ist das Kind meist schon in den Brunnen gefallen.

Die Probenahme ist entscheidend für die Qualität des Analysenergebnisses, da Fehler, die hierbei gemacht werden, später nicht mehr ausgeglichen werden können. Das beginnt bereits bei der Auswahl der Pflanzen, die beprobt werden. Diese müssen repräsentativ für den Bestand sein. 

Die verwendeten Geräte und Behälter müssen sauber sein und dürfen keine Stoffe an die Probe abgeben. Die Probenbeutel sollten sich sicher aber reversibel verschließen lassen und mit einem wasserfesten Stift leserlich beschriftet werden. Enthält das Substrat einen kunststoffumhüllten Langzeitdünger, ist dies auf dem Probenbegleitschreiben unbedingt zu vermerken. Nach der Entnahme sollten die Proben so schnell wie möglich an das Labor geschickt werden. 

Müssen sie die Proben kurzfristig lagern, tun sie das im Kühlschrank bei 2 bis 4 °C. Dies ist besonders wichtig bei Substraten mit mineralischen Langzeit- oder organischen Düngern sowie bei hohen Holzfaseranteilen, da sich ansonsten durch mikrobielle Aktivität die Nährstoffgehalte ändern können. Die Probenmenge richtet sich nach dem gewünschten Analysenumfang. 

Für eine normale chemische Analyse (pH, Salz- und Hauptnährstoffgehalte) reicht in etwa 1 Liter. Sollen weitere Untersuchungen (Brutversuch, Keimpflanzentest, Unkrauttest oder physikalische Eigenschaften) durchgeführt werden, sind z. T. deutlich größere Probenmengen notwendig. In diesem Fall sollten sie mit dem Labor Rücksprache halten.

Oft bieten die Substratfirmen Ihren Kundinnen und Kunden an, für Sie Substratproben zu analysieren. Auch Firmen zur Düngerherstellung machen teilweise diesen Service. Die Proben können aber auch an eine LUFA (Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt) oder andere Labore, die entsprechende Untersuchungen anbieten, geschickt werden. Ebenso können die Analysen über eine Gartenbauberaterin oder einen Gartenbauberater in Auftrag gegeben werden.

Meist können Sie sich an die Institution wenden, wo Sie die Substratanalyse in Auftrag gegeben haben und dort eine Einschätzung zu den Ergebnissen einholen. Auch Gartenbauberaterinnen und Gartenbauberater helfen Ihnen bei der Interpretation. Grundlegende Informationen zum Thema Substratanalyse und Interpretation finden Sie auch in FiniTo Interaktiv.

Eine exakte Umrechnung ist nicht möglich, da zum einen die Rohdichte unterschiedlicher Tone schwanken kann. Hier spielt vor allem die Form des eingemischten Tons (Tonmehl, Tongranulat, Feuchtton) eine wichtige Rolle. Zudem addieren sich die Volumina verschiedener Substratbestandteile nicht einfach. Das Volumen einer Substratmischung ist insbesondere dann kleiner als die Summe der Volumina der verwendeten Komponenten, wenn sich die Rohdichten oder Korngrößen stark unterscheiden. Überschlagsweise ist eine Umrechnung aber möglich. Die Tabelle zeigt den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Mengenangaben für Substrate mit 30 kg/m³, 30 Gew.-% bzw. 30 Vol.-% Ton.

Das kommt darauf an, nach welchem Verfahren die Analyse durchgeführt wurde. In Deutschland sind für die Phosphatbestimmung zwei Verfahren üblich: Zum einen die CAT- und zum zweiten die CAL-Methode. Beim CAT-Verfahren, bei dem als Extraktionsmittel eine Mischung aus CaCl2 und einem Chelator (DTPA) verwendet wird, erfolgt die Extraktion ungefähr beim aktuellen pH-Wert des Substrats. Dadurch zeigt das CAT-Verfahren die derzeit pflanzenverfügbare Phosphormenge im Substrat sehr gut an. Wenn sich innerhalb der folgenden Kulturwochen der pH-Wert im Substrat allerdings ändert, kann dies einen Einfluss auf die Phosphatverfügbarkeit haben.

Beim CAL-Verfahren wird dagegen mit einer auf pH 4,1 gepufferten Acetat-Lactat-Lösung gearbeitet. Dadurch wird mehr Phosphat gelöst als der Pflanze aktuell zur Verfügung steht. Dieses mehr an Phosphat kann aber durchaus zeitnah pflanzenverfügbar werden. Man bekommt mit dem CAL-Verfahren daher eine Aussage über die potentiell pflanzenverfügbare Phosphatmenge.

Beim CAL-Verfahren wird grundsätzlich immer ein höherer Phosphorgehalt angezeigt als beim CAT-Verfahren, wobei der Unterschied mit steigendem pH-Wert sowie zunehmendem Tongehalt im Substrat in der Regel größer wird. Grundsätzlich sind beide Verfahren für die Praxis geeignet. Wichtig ist, dass bei der praktischen Umsetzung der Ergebnisse von Substratanalysen auf Phosphor berücksichtigt wird, welches Verfahren Verwendung fand – dies ist auf dem Analysenbefund mit vermerkt – und dass zur Interpretation die methodenspezifischen Richtwerte herangezogen werden.

Am sichersten ist immer eine Substratanalyse in einem Labor Ihres Vertrauens. Um sich schnell einen Eindruck zu verschaffen, können Sie aber auch selbst eine Messung vor Ort vornehmen. Hierfür gibt es pH-Wert-Messgeräte von verschiedenen Anbieterinnen und Anbietern. Preislich bewegen sie sich meist im niedrigen dreistelligen Bereich. An der HSWT sowie dem LfULG Dresden-Pillnitz wurden z. B. gute Erfahrungen mit Geräten der Firmen STEP Systems GmbH und Stelzner/Pronova gemacht. Die Elektroden der pH-Wert-Messgeräte sind allerdings recht empfindlich. Man muss diese stets vorsichtig verwenden. Außerdem erfordern sie eine regelmäßige Pflege.

Manche Elektroden können direkt in die Töpfe gesteckt werden, wobei es sich zur Schonung der Elektroden empfiehlt, zunächst beispielsweise mit einem Pikierstab ein Loch vorzubohren. Man kann aber auch aus ein wenig Substrat und destilliertem Wasser oder CaCl2-Lösung (kommt den Laborwerten näher) eine Suspension machen und darin den pH-Wert messen. 

Die Messung in einer Suspension ist schonender für die Elektrode, da diese durch enthaltene Sandpartikel z. B. bei komposthaltigen Substraten nicht so leicht beschädigt wird wie bei direktem Einstechen in den Topf. Die Elektroden müssen von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden, da sie altern. Dies erkennt man daran, dass es immer länger dauert bis sich ein stabiler Messwert einstellt. Bei fachgerechter Handhabung kann man sie auch bei häufiger Verwendung aber durchaus bis zu zwei Jahre nutzen.

FiniTo-BWL steht für die Querschnittstelle Betriebswirtschaft, die sich als Teilvorhaben des Verbundprojekts FiniTo mit den betriebswirtschaftlichen Aspekten der Umstellung auf torfreduzierte und torffreie Kultursubstrate in allen Sparten des Erwerbsgartenbaus beschäftigt. Über die gesamte Projektlaufzeit werden Fachinformationen zum Einsatz betriebswirtschaftlicher Werkzeuge in der Unternehmensführung sowie zur Vermittlung allgemeiner betriebswirtschaftlicher Themen mit Bezug zur Torfreduzierung erarbeitet, durch praktisches Anschauungsmaterial in unterschiedlichen Medienformaten ergänzt und auf der FiniTo-Website zur Verfügung gestellt.

Die betriebswirtschaftlichen Fachinformationen richten sich in erster Linie an interessierte Gartenbaubetriebe und folgen einem dreistufigen Konzept (FiniTo-BWL-Konzept):

    • Darstellung grundsätzlicher Erkenntnisse und Schlussfolgerungen, abgeleitet aus allgemein verfügbaren Daten und Informationen (Aufwandsstrukturen, Kostenstrukturen, Bedeutung und Einfluss unterschiedlicher Kalkulationspositionen)
    • Thematisierung spezieller betrieblicher Entscheidungstatbestände, aufbauend auf dem Modell der sechs typischen betrieblichen Funktionen: Absatz, Arbeit, Beschaffung, Finanzierung, Information, Produktion
    • Themenfelder der Unternehmensführung zur Regelung, Steuerung und Anpassung des Unternehmens (operativ, strategisch, normativ)

Gleichzeitig dienen die Fachbeiträge von FiniTo-BWL zur Information für die Fachstellenmitarbeitenden bei der Unterstützung der Betriebe vor Ort sowie zur Vernetzung mit der betriebswirtschaftlichen Beratung im Produktionsgartenbau und weiteren Personen, die mit der Multiplikation von fachspezifischen Themen rund um die Betriebswirtschaft im Gartenbau betraut sind.

Näheres über das FiniTo-BWL-Team findet sich hier: Region Süd – Querschnittstelle Betriebswirtschaft

Um mögliche Unterschiede bei Kosten und Leistungen ausgewählter Kulturen in herkömmlichen Substraten im Vergleich zur Produktion in torfreduzierten und torffreien Kulturverfahren herauszuarbeiten, eignet sich am besten die Teilkostenrechnung – also die Berechnung des jeweiligen Deckungsbeitrags auf Kulturebene.

Der Deckungsbeitrag bildet die Grundlage für die Berechnung der betriebswirtschaftlichen Haupt-Ergebnisgrößen Kultur-Flächenproduktivität und Kultur-Arbeitsproduktivität sowie ergänzend den Kultur-Netto-Beitragskoeffizienten. Die Deckungsbeiträge werden hierbei ins Verhältnis zu dem benötigten Einsatz an Ressourcen – wie den Flächenzeitwert und den Arbeitszeitbedarf – gesetzt, da nur die relativen Deckungsbeiträge einen echten Vergleich der Vorzüglichkeit von Kulturen und Kulturverfahren erlauben.

Darüber hinaus erfolgt die Berechnung von Preisuntergrenzen, die weitere Anhaltspunkte für die Analyse und Interpretation der Ergebnis-Differenzen bei der Substratumstellung liefern. Aus dem Sonderangebotspreis und dem Vollen Preis lässt sich ableiten, ob sich, und wenn ja, in welchem Umfang, die Preise im Absatz für eine zufriedenstellende Kostendeckung – je nach Kulturverfahren – unterscheiden müssen.

Die wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit von Kulturen, die für einen direkten Vergleich sowohl im Ausgangssubstrat als auch in einem torfreduzierten oder torffreien Substrat kultiviert wurden, lässt sich über die Differenzen der Ergebnisse bei der Kultur-Flächenproduktivität und der Kultur-Arbeitsproduktivität sowie ergänzend des Kultur-Netto-Beitragskoeffizienten ermitteln.

Bei den Kultur-Produktivitäten handelt es sich im Ergebnis um relative Deckungsbeiträge. Nur die relativen Deckungsbeiträge erlauben einen echten Vergleich der Vorzüglichkeit von Kulturen oder Kulturverfahren, da sie den Deckungsbeitrag ins Verhältnis zu dem benötigten Einsatz an Ressourcen setzen.

Betriebswirtschaftlich gesehen vorzüglich sind die Kulturen oder Kulturverfahren, die den höheren Deckungsbeitrag bezogen auf den Einsatz der knappsten Ressource (die knappsten Produktionsfaktoren im Erwerbsgartenbau: Produktionsfläche und Arbeitskraft) haben.

Zudem aussagekräftig für einen direkten Vergleich von zwei in unterschiedlichen Substraten produzierten Kulturen ist der Kultur-Netto-Beitragskoeffizient, der die Wertschöpfung einer Kultur je Euro Erlös abbildet und bei dem der Deckungsbeitrag einer Kultur ins Verhältnis zur jeweils erzielten Marktleistung gesetzt wird.

Weiterführende Informationen und die entsprechenden Berechnungsformeln finden sich hier.

Da in der gärtnerischen Praxis eine Entscheidung für oder gegen eine Kultur oder ein Kulturverfahren in den meisten Fällen nicht ausschließlich aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten getroffen wird bzw. werden kann, ist immer eine umfassende und übergeordnete betriebsindividuelle Betrachtung von essentieller Bedeutung.

Die betriebswirtschaftlichen Erfahrungen und Erkenntnisse (z. B. aus dem Modell- und Demonstrationsvorhaben TerZ im Zierpflanzenbau) zeigen sehr deutlich, dass – neben den betriebswirtschaftlichen Kennwerten einer einzelnen Kultur – weitere Kriterien eine wichtige Rolle spielen, wenn es um unternehmerische Entscheidungen hinsichtlich einer Umstellung auf torfreduzierte oder torffreie Kultursubstrate geht. Dies sind einerseits Strukturmerkmale wie Standort, Betriebsgröße, Produktpalette, Personalstruktur, Absatzwege etc., sowie andererseits auch pflanzenbauliche Besonderheiten und individuelle Kulturbedingungen.

Elementar für einen direkten Vergleich von zwei in unterschiedlichen Substraten produzierten Kulturen ist die Berechnung der Preisuntergrenzen (PUG), da sich aus dem Sonderangebotspreis (SAP) und dem Vollen Preis (VP) ableiten lässt, ob sich und wenn ja, in welchem Umfang, die Preise im Absatz für eine zufriedenstellende Kostendeckung – je nach Kulturvariante – unterscheiden müssen.

Mit dem SAP werden alle Einzelkosten einer Kultur, also die Summe aller einer Kultur zurechenbaren Kosten abgedeckt. Diese PUG muss im Absatz erzielt werden, um die Einzelkosten dieser Kultur zu erwirtschaften.

Bei Berechnung des VP werden zusätzlich zur Summe aller einer Kultur zurechenbaren Kosten, also aller Einzelkosten, auch anteilig die nicht zurechenbaren Kosten, die Gemeinkosten, über einen Verteilungsschlüssel berücksichtigt.

Grundsätzlich sollte für jede Kultur eines Betriebes mindestens der SAP erzielt werden, um die dieser Kultur zurechenbaren Kosten abzudecken. Mittel- bis langfristig müssen für einen gesunden und zukunftsfähigen Betrieb auch die Gemeinkosten mit dem Erlös aus dem Absatz aller Kulturen abgedeckt werden, damit alle im Betrieb anfallenden Kosten, die nicht den Einzelkosten zugerechnet werden können, erwirtschaftet werden.

Weiterführende Informationen und die entsprechenden Berechnungsformeln finden sich hier.

Allgemeingültige Aussagen zu möglichen Mehrkosten bei einer Umstellung auf torfreduzierte und torffreie Kultursubstrate sind aufgrund vielfältiger betriebsindividueller Unterschiede praktisch kaum zu treffen. Grundsätzlich kann diese Frage nur einzelbetrieblich und auf Kulturebene beantwortet werden, was eine detaillierte Kenntnis über die betriebsindividuelle Kostenstruktur einzelner Kulturen, die im direkten Vergleich sowohl in einem torfreduzierten als auch im als Standard verwendeten Ausgangssubstrat kultiviert wurden, voraussetzt.

Aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist daher nur eine betriebsindividuelle Kulturkosten-Kalkulation beider Substratvarianten im direkten Vergleich als aussagekräftige Entscheidungshilfe zweckmäßig.

Hierfür steht für die Berechnung der wichtigsten Ergebnisgrößen im Topfpflanzenanbau das Kulturkosten-Kalkulations- und Simulations-Tool K.basic kostenlos zur Verfügung unter: www.projekt-terz.de/k-basic 

Ja, es macht Sinn. Holzfaser und Rindenhumus werden seit Jahrzehnten erfolgreich als Substratausgangsstoffe eingesetzt. Sie gehören momentan zu den am häufigsten verwendeten Torfersatzstoffen. Es ist sinnvoll, diese Stoffe in den derzeit zur Verfügung stehenden Mengen zu nutzen und die stoffliche gegenüber der energetischen Nutzung der Rohstoffe weiter auszubauen. 

Die zukünftige Entwicklung der Rohstoffverfügbarkeiten lässt sich nicht genau absehen. Sollte es hier zu Engpässen kommen, wird die Substratindustrie Alternativen suchen und anbieten. Die Flexibilität ist sowohl beim Hersteller der Substrate als auch bei den Anwenderinnen und Anwendern gefragt.

Nach den bisherigen Erfahrungen der gartenbaulichen Versuchsanstellerinnen und Versuchsansteller funktioniert eine Torfreduktion von 50 % in den meisten Moorbeetkulturen sehr gut und ohne größere Veränderungen in der Kulturführung. Meist wird dabei Torf durch Holzfasern oder Kokosprodukte ersetzt. Dies gilt auch für die Callune, die pH-Werte (CaCl2) unter pH 4 bevorzugt. Diese Erfahrungen konnten auch im Modell- und Demonstrationsvorhaben TerZ bestätigt werden.

Eine darüberhinausgehende Torfreduktion ist auch möglich, bedingt aber eine genaue Kenntnis der Gießwasserwerte, eine an die Substratzusammensetzung angepasste Düngung und Bewässerung sowie eine regelmäßige Kontrolle der wichtigsten Parameter im Substrat.

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